Geschichte

Die

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vormals Grieskirchner Kammerorchester, schon seit Jahren fixer Bestandteil der oö. Kulturlandschaft, wurde 1983 vom damaligen Musikschuldirektor und späteren Landesmusikschuldirektor, dem Flötisten Helmut Trawöger gegründet, der auch der örtlichen Stadtkapelle vorstand. Sein Ziel war es, in einem einseitig von Blasmusik geprägten Landstrich die alte Tradition der Streichorchester wieder aufleben zu lassen. Bis in die 60er Jahre wurde noch in kleinsten Gemeinden geblasen u n d gestrichen und Geigespielen war in den Lehrerbildungsanstalten Pflichtfach bis 1965, was natürlich den musikalischen Geschmack und Bildungsstand breiter Bevölkerungsschichten wesentlich beeinflusste.

Das Orchester der ersten Stunde setzte sich aus Lehrern und Musikliebhabern zusammen. Das Bekanntwerden des Orchesters hatte bald Einfluss auf die Landesmusikschule Grieskirchen, an der Peter Gillmayr, Gerhard Hammerl (Violine) und Christina Strasser (Cello) den Grundstein für eine fundierte Orchesterausbildung legten.

Mittlerweile haben etwa 60 Schüler (fast alle Preisträger bei „prima la musica“) im Orchester mitgewirkt, davon haben etwa 20 die Musik zu ihrem Beruf erwählt. Einer von ihnen
- Michael Strasser, Viola- ist 2003 mit 22 Jahren Mitglied der Wiener Philharmoniker, eine
- Laura Jungwirth, Viola- Stimmführerin im Brucknerorchester Linz geworden.
So kommt es nicht von ungefähr, dass Grieskirchen heute zu den besten „Streicher-Adressen“ Oberösterreichs zählt und unsere jungen Streicher in vielen namhaften Ensembles sehr gefragt sind (oö. Jugendsinfonieorchester, Ensemble Sonare Linz, Junge Philharmonie Salzburg, Kur- und Salonorchester Bad Schallerbach, RSO Wien, Wiener Mozart Ensemble, Johann Strauß Orchester, Wiener Jeunesse Orchester etc.).

Mit MMag. Gunter Waldek, dem stellvertretenden Rektor der Linzer Bruckneruniversität, kam 1995 ein kompetenter Musiker an die Spitze des Orchesters und vermittelte fundiert auch die Interpretation zeitgenössischer Musik. Werke der oö. Komponisten Gunter Waldek, Helmut Schmidinger, Alois Schmidauer und Alois Wimmer (bereits in der Ära Trawöger) wurden neben anderen erfolgreich aus der Taufe gehoben. Erstmals bereicherten auch Opernproduktionen den Spielplan des Orchesters.

Von November 2001 bis 2019 war der bisherige Konzertmeister Peter Gillmayr musikalischer Leiter. Als Geiger setzt er sich für den Streichernachwuchs, die spieltechnische und klangliche Weiterentwicklung des Ensembles ein, in seiner Eigenschaft als Intendant des Bad Schallerbacher Musiksommer bemüht er sich um die nachhaltige Verankerung des Orchesters im regionalen Kulturgeschehen.

Auf Grund seiner außergewöhnlichen Verdienste für das Orchester wurde er mit Beschluss der Vereinsversammlung vom 17.12.2019 zum Ehrenmitglied der Hausruck Philharmonie ernannt.

Ehrenmitglied: Peter Gillmayr

Im Jänner 2010 beschloss der Orchestervorstand eine Umbenennung, da man nun schon länger den Schuhen eines in der Regel kleiner besetzten Kammerorchesters entwachsen war. Der sinfonischen Besetzung, dem Einzugsgebiet der Musiker sowie dem künstlerischen Stellenwert entsprechend hat man sich entschlossen, ab sofort den Namen „Hausruck Philharmonie“ zu führen. Vereinssitz und Probenort bleiben in der Stadt Grieskirchen.

Seit 2019 ist Wolfgang Kögler musikalischer Leiter

Mit seiner Erfahrung und seinem musikalischen Verständnis hat er eine Reihe von beeindruckenden Konzerten mit dem Orchester auf die Bühne gebracht. Besonders liegt ihm die Zusammenarbeit mit jungen Solist*innen, Komponist*innen und Chören aus der Region am Herzen.

In den letzten Jahren stellten die Aufführungen großer Sinfonien einen Höhepunkt dar:

  • Mozart: 25, 29, 36 „Linzer“, 38 „Prager“, 40, 41 „Jupiter“
  • Haydn: 6 „le Matin“, 94 „Paukenschlag“, 104 „Salomon“, 105 „Sinfonia concertante“
  • Beethoven: 2, 3 „Eroica“, 7, 9
  • Schubert: 3, 4 „Tragische“, 9 „große C-Dur“
  • Mendelssohn 1, 2 „Lobgesang“, 5 „Reformationssinfonie“
  • Dvorak: 8, 9 „Aus der neuen Welt“
  • Bruckner: 4 „Romantische“
  • Brahms: 2

In über 150 Konzerten im In- und benachbarten Ausland bei Festivals wie dem Millstätter Sommer, Musiksommer Bad Schallerbach, Friedrich Gulda- Tage Schloss Kremsegg, Schärdinger Festwochen, Brucknerbundkonzerte Gmunden, Schlosskonzerte Bernau, Festspiele Hauzenberg/D. u.v.a. wurde der Klangkörper weit über die Bezirksgrenzen hinaus durch anspruchsvolle Interpretationen vom Barock bis zur Moderne bekannt.

Renommierte (inter)nationale Solisten schätzen das Orchester sehr und sind immer wieder gern zu Gast. Daher liest sich auch folgende (unvollständige) Liste wie das who-is-who der österreichischen Klassikszene:

Ernst Ottensamer, Klarinette, Daniel Ottensamer, Klarinette, Hubert Kroisamer, Violine, Wolfgang Schulz, Flöte, Günter Voglmayr, Flöte, Michael Strasser, Viola, Ursula Plaichinger, Viola (alle Wiener Philharmoniker), Laura Jungwirth, Viola (Stimmführerin Brucknerorchester Linz). Ingolf Wunder, Klavier (2. Chopin- Wettbewerb 2010), Andreas Ottensamer, Klarinette (Soloklarinettist Berliner Philharmoniker).

Gerhard Schulz, Violine (AlbanBergQuartett), Elisabeth Kulman, Sopran (Staatssoper Wien), Donna Ellen, Sopran (Staatsoper Wien).

Paul Gulda, Klavier (Wien), Ingrid Marsoner, Klavier (Wien), Christopher Hinterhuber, Klavier (Wien), Helmut Jasbar, Gitarre (Wien).

Peter Gillmayr, Violine, Wolfgang Schatz, Viola, Katja Bielefeld, Klavier, Wieland Nordmeyer, Klavier, Martin Walch, Violine (Chamber Orchestra of Europe), Luis Zorita, Cello (Solocellist Wiener Kammerorchester).

Andreas Pözlberger, Cello, Till Alexander Körber, Klavier, Bernhard Pötsch, Klavier, Nikolaus Wipplinger, Klavier, Helmut Trawöger, Flöte, Michael Oman, Blockflöte, Josef Sabaini, Violine, Daniela Kettl, Saxophon (alle Professoren der Linzer Bruckneruniversität). Herbert Tachezi, Cello, Peter Langgartner, Viola (beide Mozarteum). Franz Wagnermeyer, Trompete, Thomas Beiganz, Trompete, Hans Wadauer, Horn, Norbert Trawöger, Flöte, Klaus Kuttler, Bariton (Wr. Volksoper, Oper Berlin), Michael Nowak, Tenor (Staatstheater Hannover), Kurt Köller, Bass, Lela Wiche, Sopran, Isabel Marxgut, Sopran (Wiener Imperialorchester), Ursula Langmayr, Sopran, Reinhard Mayr, Bass (Staatsoper Zürich), Gotho Griesmayr, Sopran (Landestheater Linz), Peter Fliecher, Trompete (RSO Wien) u.v.a.

Auftritte auch mit Chören und Vokalensembles wie Wiener Sängerknaben, Andorfer Chöre, div. Kirchenchöre u.a.

Das Orchester dankt seinem langjährigen Obmann MR Dr. Eduard Puffer, der 2007 verstorben ist, und wird diesem großartigen Humanisten und Musikliebhaber ewig ein ehrendes Andenken bewahren!

Nach Vizekonzertmeister Dr. Dietmar Vogl, Gemeindarzt i. R. aus Taufkirchen/ Pram, 2017 verstorben

ist seit 2009 der Geiger und Anwalt Dr. Stefan Holter, Tollet, neuer Obmann.

Dank an alle mitwirkenden Künstler, den Regionalfonds der Sparkasse Grieskirchen sowie ans treue Publikum!

GRUSSWORT PAUL GULDA anlässlich 25 Jahre GKO:

Ich durfte seit 2003 mehrfach mit dem GKO zusammenarbeiten, und ich schätze diese Begegnungen für beide Seiten als bereichernd, ja beglückend, ein. Im Orchester herrscht zwischen den professionellen Mitgliedern, den älteren Amateuren und den jüngsten Studenten ein herzliches, kollegiales Einvernehmen; der Leiter Peter Gillmayr baut nicht auf autoritäres Verhalten, sondern auf Kompetenz und Einfühlung. Die Begeisterung für gemeinsames Muisizieren schafft nicht nur die notwendige fachliche Basis, sondern auch die Bereitschaft, im Konzert spontan zu reagieren, zu erschaffen. Es sind Gruppen wie das Grieskirchner Kammerorchester, die das geistige und moralische Rückgrat einer Region, eines Landes, stärken.

Mit den besten Wünschen für eine (gemeinsame) Zukunft.

Paul Gulda, Pianist